Otto Scheuch

Ein kurzer Lebenslauf des Künstlers Otto Scheuch

VON KLAUS SCHEUCH

Otto Scheuch wurde am 15. Dezember 1916 in Adorf im Vogtland geboren. Er besuchte von 1933 bis ’35 die Zeichen- und Malklasse der Staatlichen Kunstschule für Textilindustrie Plauen und arbeitete als Maler und Grafiker im Vogtland. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit engagierte er sich nach dem Krieg für die Entwicklung des Kunstverständnisses in der Bevölkerung und die Förderung von Talenten. Von 1952 bis ’65 war Otto Scheuch als Kunsterzieher tätig. Aufgrund einer schweren Erkrankung wurde er invalidisiert und widmete sich danach wieder stärker der Malerei, ohne sich in irgendeine Abhängigkeit begeben zu wollen. 1960 trat er aus dem Verband der Bildenden Künstler der DDR aus. Inhalte und Form seiner Malerei änderten sich erheblich.

Aufbauend auf einem sicheren künstlerisch-handwerklichen und theoretischen Fundament prägten nun Emotionen und Farbe seine Ausdrucksform. War für ihn als Jugendlicher die berufliche Entscheidung zwischen Maler und Musiker nicht einfach, so wurde jetzt in vielen Bildern Musik zu Farbe und Form. Das »Unterbewusste, Stimmungen, der Zufall – oft provoziert durch den geknitterten Untergrund – fließen nun weit stärker in den kreativen Prozess ein« (Wöllner 1996). Der Betrachter wird zum Empfinden, Suchen, Interpretieren, Mitfühlen aufgefordert, er soll seine Phantasie in die Bildbetrachtung und Bildwahrnehmung einbringen. »Etwas Persönliches zu machen, Neues zu finden, Bekanntes neu zu entdecken, damit Ansprüche zu kultivieren« – das war die von Otto Scheuch persönlich formulierte Einstellung für sein Schaffen. »In meiner Arbeit muss ich ein Suchender sein und bleiben, dann entsteht Akzeptables«. Seine Suche war für ihn Therapie, das Ergebnis für den Sehenden ein bleibender Gewinn. 1997 starb Otto Scheuch.

Wesentliche Personalausstellungen:
1943 Plauen, 1980 Oelsnitz/V., Bad Elster und Bad Brambach, 1983 Leibniz-Klub Leipzig mit Zusammenführung der Künste: Schrift-steller W. Heiduczek, Komponist Prof. K. O. Treibmann, 1992 Paris »Le lyrisme d’Otto Scheuch«, 1996 Jubiläumsausstellung zum 80. Geburtstag, Oelsnitz/V.

  Otto Scheuch im Atelier
Otto Scheuch im Atelier
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